Verschlüsselungstechnik für Verbrecher: Neun Jahre Haft für Kanadier

Kunden von Phantom Secure hätten außerdem E-Mail-Adressen genutzt, die in dem Kontext wenig Interpretationsspielraum lassen, listen die Justizbehörden auf: leadslinger@freedomsecure.me (“Bleischleuder”), The.cartel@freedomsecure.me (“das Kartell”), The.killa@freedomsecure.me, Trigger-happy@lockedpgp.com (“schießwütig”), Knee_capper9@lockedpgp.com (“Kniescheibenzertrümmerer9”), Elchapo66@lockedpgp.com, Time4a187@freedomsecure.me (“Zeit für einen Mord”).

Das ist jetzt aber nicht wahr, oder? E-Mail-Adressen, wie sie pubertierende Teenager aussuchen, werden von den Anklägern tatsächlich als Beweismittel präsentiert?

ichfickedeinemutter@freedomsecure.me ist dann bestimmt auch völlig erstzunehmen!

Mir ist schlecht…

Quelle: Heise Online

https://www.heise.de/newsticker/meldung/Verschluesselungstechnik-fuer-Verbrecher-Neun-Jahre-Haft-fuer-Kanadier-4435611.html

Europawahlergebnis: Angriff aus dem Kinderzimmer

> Zu verdanken ist diese Klimawahl vor allem jenen Hundertausenden jungen Menschen, die seit Monaten freitags und an anderen Tagen für eine ernst zu nehmende Klimapolitik auf die Straße gehen. Sie haben mit ihrem Angriff aus dem Kinderzimmer den Parteien und der sie begleitenden Öffentlichkeit ein Thema aufgedrängt, das eigentlich wie bisher unter ferner liefen abgehandelt werden sollte. <

Wer hat sich diesen Titel ausgedacht? Das ist eine Diffamierung der jungen Leute, die anscheinend viel politisch engagierter sind als die Parteien dachten und als meine Generation es je war.

Was kommt als nächstes? “Angriff aus der Intensivpflege”, weil Omas und Opas die Zukunft ihrer Enkel gefährdet sehen und deshalb die “weiter so”-Koalition abwählen? Genau das wird hoffentlich bei der nächsten Bundestagswahl passieren.

Es ist gut für uns alle, wenn dieses Thema endlich offensiv angegangen wird. Unsere “Klimakanzlerin” und ihr Lobby-Verein hat in den letzten Jahren beim Klimaschutz nicht nur zuwenig getan sondern zusätzlich bei allen Klimaschutz-Initiativen der EU auf der Bremse gestanden. Das hat Rezo in seinem Video ziemlich gut dokumentiert. Der Rest des Videos ist übrigens auch sehenswert, leider habe ich es mir erst angesehen, nachdem ich bereits gewählt hatte. (Aber meine Wahlentscheidung stand sowieso fest.)

Und es ist ja nicht nur die Klimapolitik, bei der unsere Regierung versagt. Ich erinnere nur an die sogenannte Digitalpolitik, bei der sie vor kurzem noch entgegen jeglicher Ratschläge von Experten gehandelt hat, und nebenbei auch dabei die “digital Natives” (und auch die die etwas Ahnung haben) als “Bots” verunglimpft hat.

Die mangelnde Internet-Kompetenz der CDU konnte man auch bei ihrer “Antwort” auf Rezos Video sehen: Es war wahrscheinlich richtig, darauf nicht mit einem Video zu antworten – das hätte zuviel an Ressourcen erfordert und je nach Sprecher zusätzliche Angriffspunkte gegeben – aber wer hatte die glorreiche Idee, die Antwort in ein PDF zu packen? Das mag vielleicht bei Desktop Browsern funktionieren, weil die inzwischen häufig auch PDFs anzeigen können, aber auf einen Smartphone wird die Datei erstmal nur runtergeladen. Und wieviele der Zielgruppe sind dann fähig und willens diese Datei dann noch zu öffnen (meine Meinung über die IT-Fähigkeiten der “digital Natives” ist nicht besonders hoch, wie man vielleicht merkt) und zu lesen? Das Thema “Medienbruch” war doch schon seit Jahren bekannt, nur eben wohl nicht bei der CDU.

Quelle: ZEIT ONLINE

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2019-05/europawahlergebnis-klimapolitik-fridays-for-future-protestwahl-gruene?cid=24854736#cid-24854736

CDU fordert Parkgebühren für Fahrräder – und hat nichts verstanden

> Und warum Fahrradfahrer*innen eine immer bessere Infrastruktur, neue Radwege, Abstellplätze und Servicestationen geboten werden, ohne dass ihnen die Mehrkosten aufgeladen werden. Fällt Ihnen einer ein? Stichwort: Klimawandel und Luftverschmutzung. Davon haben Sie schon gehört, oder? <

Ich wünschte, die Luftverschmutzung wäre wirklich das einzige Problem des Individualverkehrs. Dann ließe es sich tatsächlich durch Elektroautos lösen. Leider ist das aber nicht so. Elektroautos lösen exakt ein Problem: Das des lokalen Schadstoffausstoßes in Städten. Wenn der Strom irgendwann mal zu größeren Anteilen aus erneuerbaren Energien gewonnen wird, vermindern sie auch den globalen Schadstoffausstoß. Aber das war es dann auch schon. Es bleiben z.B. Staus, zugeparkte Innenstädte und Wohngebiete, die wahnsinnige Verschwendung von Ressourcen zum Bau und zur hoffentlich umweltschonenden Entsorgung der Fahrzeuge. Dann wäre das noch der extrem hohe Flächenverbrauch durch Straßen und Parkplätze, die die Lebensqualität der Städte reduzieren. Und leider sind e-Autos auch nicht wirklich leise, auch schon bevor die gesetzlich vorgeschriebenen Geräuschgeneratoren eingebaut werden.

Im Gegensatz dazu vermeidet das Fahrradfahren einige dieser Probleme, das ist unbestreitbar. Und diverse Städte, vor allem leider im Ausland, haben gezeigt, dass mehr Infrastruktur für Radfahrer dazu führt, dass mehr Fahrrad gefahren wird und parallel dazu der Autoverkehr abnimmt, während mehr und breitere Straßen zu mehr Autoverkehr führen.

Auch das Fahrrad ist nicht das allein seligmachende Verkehrsmittel, auch nicht in der elektrisch betriebenen Version. Dazu ist das Wetter in Deutschland einfach zu häufig unangenehm. Und wenn bei Regen oder Schnee dann doch wieder alle ein Auto brauchen, ist nicht viel gewonnen (vgl. Flächenverbrauch s.o.). Also muss es entweder eine Möglichkeit geben bei schlechtem Wetter auf ÖPNV umzusteigen (der aber dann bei gutem Wetter völlig überdimensioniert wäre), oder wir brauchen wetterunabhängigen Radverkehr. Aber wie ginge letzteres? Wollen wir überdachte und beheizbare Radwege? Vielleicht ist das gar nicht so bescheuert, wie es sich zunächst anhört. Billiger als die derzeitigen Kosten des Individualverkehrs ist es auf jeden Fall, und auch billiger als ein überdimensionierter ÖPNV. Trotzdem halte ich es für unrealistisch, weil der politische Wille einfach nicht da ist. Es gibt ja jetzt schon jede Menge Stimmen gegen die vergleichsweise billigen Ausbaumaßnahmen für reguläre Radwege. Und wehe, es fällt eine Fahrspur für Autos oder gar Parkplätze weg, dann ist die Kacke sofort am dampfen.

Quelle: ze.tt (via Zeit online)

https://ze.tt/cdu-politiker-fordert-parkgebuehren-fuer-fahrraeder-und-hat-gar-nichts-verstanden/

Was den Wiederaufbau des Irak bremst

> Hagmann hat jedoch eine Befürchtung: „Es ist immer noch möglich, dass der Irak den zahlreichen Billigangeboten aus China den Vorrang vor deutscher Qualität und Know-how gibt.“ <

Ich hoffe mal, das sagt er nur, weil es sich für die Presse und die potentiellen Kunden gut anhört. Denn wenn er das wirklich selbst glaubt, steht ihm noch ein böses Erwachen bevor. China stellt längst nicht mehr nur billigen Ramsch her. Und gerade beim Aufbau von Infrastruktur haben sie inzwischen ziemlich viel Erfahrung.

Quelle: WELT

https://www.welt.de/wirtschaft/article192665597/Was-den-Wiederaufbau-des-Irak-bremst.html