Smartphone als Webcam-Ersatz mit einfachen Mitteln

Eigentlich bin ich kein Fan von Video-Konferenzen, aber in der aktuellen Situation komme ich wohl nicht mehr drum herum. Eine Webcam habe ich nicht (OK, an meinem alten Windows XP Notebook schon, aber das kommt mir nicht mehr ins Internet.) und ich sehe auch nicht ein 50+ Euro dafür auszugeben. Bleibt also das Smartphone. Es gibt mit Droidcam eine kostenlose Möglichkeit, dieses als Webcam für den PC zur Verfügung zu stellen. Allerdings bleibt dann das Problem, dass man ständig an den Kommunikationspartnern vorbei oder nach oben auf den Bildschirm schaut. Das nervt auf Dauer. Also habe ich nach Halterungen gesucht, mit denen man das Smartphone am Monitor befestigen kann. Es gibt sie, aber so richtig gefallen haben sie mir nicht. Aber wozu hat man Pappe, Schere und Panzerband? Richtig, um sowas selbst zu bauen.

Ausgangsmaterial ist ein Stück Wellpappe, das irgendwo übriggeblieben war:

Es ist 53×36 cm, zweimal geknickt und hat einen ca. 1cm breiten Steg in der Mitte.

Befestigt werden soll es an einem Dell-Monitor, dessen Ständer netterweise eine Aussparung für genau diesen Zweck 😉 hat:

(Der Staub dient der besseren Haftung.)

Ich habe die Aussparung dafür ausgemessen, mit einer gewöhnlichen Schere zwei Schlitze geschnitten und den mittleren Teil dann nach oben geklappt:

“Passt, wackelt und hat Luft.”, wie mein Vater immer so schön zu sagen pflegte:

Jetzt noch in eines der Enden eine Falz geknickt, die das Smartphone aufnimmt und das Ganze mit Panzertape stabilisiert:

Und fertig.

Zugegebenermaßen: Schön ist anders. Ich bin halt nicht so der Held bei handwerklichen Arbeiten und dies ist auch mein erster Versuch, vielleicht versuche ich es ja irgendwann nochmal in nicht ganz so hässlich.

Zeitaufwand: ca. 20 Minuten, inklusive “Planung”.

Warnung: Diese Halterung funktioniert bei mir und mit meinem Monitor und Smartphone. Ich übernehme absolut keine Garantie dafür, dass es irgendwo anders klappt. Insbesondere sollte man nicht vergessen, dass das X-hundert Euro teure Smartphone jetzt in ca. 1,5 m Höhe über dem Fußboden befestigt ist. Sollte sich diese Befestigung lösen, kann das schnell zu einem Totalschaden führen. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte vielleicht die Halterung mit Panzerband von hinten am Monitor festkleben. Aber das hinterlässt ggf. dann wieder Rückstände am Monitor.

Die Corona-App in Deutschland

In den letzten Wochen wurde viel über eine sog. Corona-App diskutiert. Sie soll es ermöglichen nachträglich Kontakte nachzuverfolgen, um bei einer Corona-Infektion diese Kontakte zu benachrichtigen, damit sie entsprechende Vorsichtsmaßnahmen treffen können.

Österreich hat eine fertige, funktionierende Corona-Tracking App, die alle Anforderungen erfüllt, den Datenschutz sicherstellt und auch noch Open Source ist. Vermutlich wird sie auch auf Deutsch sein, einige wenige Unterschiede in Formulierungen wird es geben.

Man könnte jetzt auf die Idee kommen, dass Deutschland diese App einfach mit wenigen Änderungen übernehmen könnte. Aber das wäre ja zu einfach. Stattdessen werden SAP und Telekom beauftragt, eine neue zu entwickeln.

Open Source bedeutet zwar nicht unbedingt, dass das kostenlos wäre, aber billiger als alles, was SAP + Telekom entwickeln werden, dürfte es allemal sein. Gut, man braucht noch eine serverseitige Infrastruktur, aber auch die könnte man sicherlich anhand der österreichischen Lösung aufbauen. Meine Schätzung wäre eine Entwicklungszeit von 1-2 Wochen, bis alles, App und Server-Infrastruktur steht.

Aber das geht natürlich nicht. Wenn die App von Microsoft wäre, wäre das vermutlich gar kein Problem.

Quelle:

Kontaktverfolgung

So trackt Europa das Virus

Deutschland wartet noch auf eine App, Großbritannien will sogar Symptome tracken, einige Länder sind schon gestartet. Wie funktionieren die Apps und wie sicher sind sie?

— Zeit Online