Betreutes Autofahren

Da ich ja kein eigenes Auto habe, miete ich mir immer wieder mal eines, wenn ich z.B. in Urlaub fahre. Diese Autos sind in der Regel mit den neuesten Spielereien ausgestattet, vermutlich weil das den Wiederverkaufswert nach der Vermietungsphase steigert. Ich miete zwar immer die kleinste Kategorie, aber was man bekommt, ist davon ziemlich unabhängig.

Diesmal war es ein Seat Leon. Er hatte alles, was die Auto-Journalisten immer so loben: Großen Touchscreen in der Mitte und jede Menge elektronischer Helfer. Selbst die “Instrumententafel” war lediglich ein Bildschirm und man konnte vier verschiedene Anzeigen auswählen.

Das Auto hat mich bald in den Wahnsinn getrieben:

Sobald man nicht auf der Autobahn fährt, oder dort durch eine Baustelle, spielte der Spurhalte-Assistent verrückt. Er erkannte offensichtlich die Fahrbahnmarkierungen falsch und meinte ständig, ich solle doch gefälligst in der Mitte der Spur fahren (was ich bereits tat). Das wurde dann immer mit einem nervigen Piepton begleitet, damit man auch aufwacht. Selbst wenn er das nicht tut, so hat man ständig das Gefühl, dass das Auto einem in der Lenkung herumpfuscht, weil es meint, man fährt zu weit rechts oder links. Insbesondere bei schmalen Straßen lenkt man eigentlich kaum mehr selbst sondern wird gelenkt. Das nervt gewaltig. Wie habe ich es bloß bisher mit anderen Autos geschafft, auf der Straße zu bleiben?

Dann meinte es mehrfach, mich anweisen zu müssen, “den Fuß vom Gas” zu nehmen, erneut mit dem gleichen nervigen Piepsen. Ich fuhr wohl gemerkt nicht zu schnell.

Den Vogel hat es aber abgeschossen, als ich kurz vor dem Ende einer Ortsdurchfahrt auf der Gegenfahrbahn an zwei geparkten Autos vorbei fuhr. Es kam mir ein Auto entgegen, welches, da es noch außerhalb der Ortschaft war, recht schnell fuhr (vielleicht 70?). Da es aber wegen des Ortsschilds abbremsen musste, war jede Menge Platz um den Vorgang abzuschließen, bevor es auch nur den Hauch einer Gefahr geben konnte. Eigentlich, denn das Auto hat die Kollisionswarnung ausgelöst, die mich dermaßen erschreckt hat, dass ich beinahe das Lenkrad verrissen hätte und mit einem der geparkten Autos kollidiert wäre.

Wenn das ein Vorgeschmack auf autonom fahrende Autos sein soll, dann sehe ich schwarz.

Kleinere Nervigkeiten, sind im Vergleich dazu kaum erwähnenswert: Z.B. dass man durch drücken des falschen Knopfes oder einer Kombination davon beim Tempomat auch die Anzeige der Instrumententafel umschalten kann (ich kann mir nicht vorstellen, dass das beabsichtigt ist, aber vielleicht ist es ja tatsächlich ein Feature). Oder dass die Rückfahrkamera immer erst mit Verzögerung eingeschaltet wurde, so dass man die ersten Meter dann doch wieder nach Spiegeln fahren oder sich den Hals verrenken muss.

Positiv wäre der adaptive Tempomat zu erwähnen. Der funktionierte gut und machte das Fahren durchaus angenehm.

Alles in Allem ist das definitiv kein Auto, das ich persönlich kaufen würde. Ich bin früher schon ältere Versionen des Seat Leon gefahren, die waren in Ordnung.

Es ist warm

Jedes Jahr dasselbe Theater: Irgendwann im Sommer kommen ein paar Tage mit >30 Grad und alle drehen durch. Besonders gerne werden dann die Fenster aufgerissen, damit es möglichst schnell warm wird in der Wohnung oder im Büro.

Hier exklusiv meine Tips:

  • Morgens, solange es noch einigermaßen kühl ist, gut durchlüften. Durchzug ist gut. Irgendwie muss man die restliche Hitze vom Vortag ja los werden.
  • Sobald die Sonne auf die Fenster scheint oder die Außentemperatur mit der Innentemperatur gleich zieht: Fenster schließen und Rolladen/Markise/Rollo runter. So bleibt die Wärme am längsten draußen.
  • Wer keine Klimaanlage hat, sollte sich einen Ventilator zulegen. Aber Achtung: Ein Ventilator kühlt nur, wenn der Luftstrom auf auf feuchte Haut trifft.
  • Leider hat der Luftstrom den unangenehmen Nebeneffekt, Papier durch die Gegend zu wirbeln. Im Büro trotz Arbeit am PC nervig. Auch dauerhafter “Wind” in die Augen ist nicht gut, sie fangen an zu tränen und man fängt sich im schlimmsten Fall eine Bindehautentzündung ein. Lösung: Den Ventilator nicht ins Gesicht blasen lassen sondern auf einen anderen, entblößten Bereich des Körpers. Ich persönlich bevorzuge die Waden (kurze Hose vorausgesetzt, bei meinem Arbeitgeber zum Glück kein Problem). Dann kann man den Ventilator auf den Boden stellen und von hinten unter dem Stuhl durch blasen lassen. Da die Waden gut durchblutet sind (wenn nicht, sollte man mehr zu Fuß gehen oder Sport treiben), kühlt das sehr gut.
  • Um den Kühleffekt zu verstärken, kann man die Haut zusätzlich befeuchten. Der Schweiß reicht zwar meist aus, aber etwas Wasser aufsprühen bringt zusätzliche Kühlung.
  • Wenn auch das nicht ausreicht, sind feuchte Wadenwickel das Zaubermittel. Einfach ein Taschentuch/Küchentuch unter den Wasserhahn halten, leicht auswringen und dann auf die Waden legen. Normalerweise hält das, bis das Wasser verdunstet ist, dann fallen die “Wickel” ab. Sie sind aber mehrfach verwendbar. Sieht blöd aus, aber kühlt. Und die dummen Gesichter der Kollegen sind ein Bonus. 😉