Ist diese Praxis von Europcar nur unfair oder schon Betrug?

Ich hatte eigentlich vor, für meinen nächsten Urlaub für einen Monat eine Renault Zoe zu abonnieren. Ein Auto-Abo ist im Prinzip eine Langzeitmiete. Alles ist inklusive außer dem Sprit (bzw. bei E-Autos: dem Strom) und dem Stellplatz. Der Vermieter kümmert sich um Wartung, Reifen, Versicherung etc. In meinem speziellen Fall war es sogar günstiger als ein Mietwagen für 15 Tage.

Das sah auch erstmal alles toll aus, denn Eurpocar bot diverse Autos als “Wunschmodell” an, was laut Webseite und AGB bedeutet, dass man anders als bei den anderen Optionen, ein bestimmtes Modell zugesichert bekommt, nicht nur eine Auto-Kategorie.

Hier der Passus dazu aus den AGB:

G. Fahrzeugnutzung, Fahrzeugrückgabe

1. Das jeweilige Abonnement wird auf Basis einer Fahrzeugkategorie (ACRISS-Code) geschlossen. Dem Abonnenten wird für die Vertragslaufzeit ein Fahrzeug der gebuchten Fahrzeugkategorie zur Verfügung gestellt. Es besteht kein Anspruch auf eine bestimmte Marke, Modell, Ausstattungslinie oder Farbe, es sei denn, das Abonnement wird über ein Wunschmodell abgeschlossen. In diesem Fall wählt der Abonnent ein Modell einer bestimmten Marke. Ein Anspruch auf eine bestimmte Modellvariante, Ausstattungslinie oder Farbe besteht auch bei einem Wunschmodell nicht. Die Anforderungen und Bedingungen der jeweiligen Fahrzeugkategorien sind in Abschnitt N. Fahrzeugkategorien, dieser AGB, aufgeführt.

Und eine Renault Zoe ist ein “Wunschmodell”:

Auch auf in den Häufig gestellten Fragen steht das so:

Also ziemlich eindeutig, oder? Dachte ich auch. Und dann bekam ich die Bestätigung für das Abo:

Details zu Ihrer myEuropcar Buchung:
Kunde: Thomas Müller
E-Mail: ********
Telefonnummer: *******
Gebuchtes Fahrzeug: Renault Zoe oder ähnlich

Da war ich dann ein wenig verwundert, aber ich dachte noch, es sei einfach eine unglücklich formulierte E-Mail-Vorlage, die da immer benutzt wurde.

Europcar war dann ziemlich schnell damit, meine Kreditkarte zu belasten, nicht nur für den Abo-Preis des ersten Monats, sondern auch gleich mit der Kaution, obwohl der Abholtermin noch über einen Monat in der Zukunft lag. Das war dann der Anlass für mich, deren Kundendienst zu kontaktieren, denn normalerweise zahlt man die Kaution ja erst bei Übergabe. Und wo ich schon dabei war, habe ich auch gleich gefragt, was es it dem “oder ähnlich” auf sich hat, wo ich doch ein “Wunschmodell” ausgesucht hatte.

Die Antwort kam relativ schnell und war wenig erhellend:

Sie haben eine Fahrzeugkategorie gewählt, für die keine Modellgarantie besteht. Aus diesem Grund wird ‘oder Ähnliches’ angezeigt. Wenn Sie ein Fahrzeug mit Modellgarantie gewählt haben, wird ‘Modellgarantie’ angezeigt.

“Modellgarantie”? Ist das jetzt was anderes als “Wunschmodell”? Ich habe zurückgefragt, bekam mehrfach ausweichende Antworten und wurde dann schließlich konkret auf eine Einzelheit meines Screenshots (s.o.) hingewiesen: Dort steht zwar oben, dass es sich um ein “Wunschmodell” handelt, in der Kurzbeschreibung steht daber dann wieder “oder ähnlich”. Und laut Kundendienst hebt das wohl die Bedeutung von “Wunschmodell” wieder auf:

Sie haben mir einen Screenshot geschickt. Sie können auch dort sehen, dass im zweiten Screenshot der Bereich mit der Marke oder Ähnlichem markiert ist. Das bedeutet, dass Sie das Fahrzeug erhalten werden, das auf dem Bild zu sehen ist oder ein anderes Modell derselben Kategorie.

Das war dann für mich der Punkt, wo ich mich verschaukelt fühlte. Offensichtlich sind diese sich widersprechenden und irreführenden Angaben auf der Webseite Absicht!

Ich hätte also am Tag der Übergabe dorthin kommen können, und statt der Renault Zoe, die mir Europcar meiner Ansicht nach zugesichert hatte, z.B. ein Ora Funky Cat (vom chinesischen Hersteller GWM) bekommen können.

Ich bin kein Anwalt, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass diese Praxis an Betrug grenzt.

Ich habe dann das Abo umgehend wieder gekündigt und die Erstattung aller Zahlungen gefordert, was mir immerhin umgehend bestätigt wurde.

Auto Abo für ‘ne ZOE

Edit: Warnung! Europcar versucht einen mit absichtlich irreführenden Angaben auf der Webseite zu verschaukeln. Siehe meinen folgenden Blog Post.

Bei Europcar gibt es ja schon seit längerem E-Autos zur Miete und auch im Abo. Die scheinen nicht besonders beliebt zu sein, denn generell sind dort inzwischen E-Autos billiger zu haben als Benziner. Ich habe mich jetzt entschieden, für den nächsten Urlaub statt für 2 Wochen einen Benziner der kleinsten Kategorie zu mieten – was ich sonst immer nehme – für einen Monat eine Renault ZOE zu abonnieren. Preis: 500 Euro für das Auto mit 750 km incl. + 500 km zusätzlich. Ich brauche eigentlich nur ca. 800 km, könnte evtl. auch mit den 750 km auskommen, aber will kein Risiko eingehen.

Zum Vergleich die Preise für Mietwagen für 15 Tage zu diesem Termin:

Vermieter Modell (o.ä.) km incl. Miete
Europcar Hyundai I10 (Benziner) 3600 575 Euro
Renault ZOE (E-Auto) 3600 595 Euro
Enterprise Opel Vivaro (mittelgroßer Transporter) 1600 366 Euro
Volkswagen Caddy (kleiner Lieferwagen) 1600 458 Euro
Toyota Aygo (günstigster PKW) 3400 799 Euro

Komische Preisgestaltung.

Ich hatte kurz überlegt, den Opel Vivaro zu nehmen, da man für die 130 Euro Preisunterschied einiges an Sprit bekommt, aber ich wollte auch mal ein Elektroauto ausprobieren und so ein Transporter bietet zwar viel Platz, fährt sich aber nicht wirklich toll, schon gar nicht im Urlaub. Vielleicht beim nächsten Mal, wenn es ins “Away Office” geht, dann nehme ich auch meinen Schreibtischstuhl mit. 😉

Jetzt muss ich mich nur noch um eine Ladekarte kümmern. Das ist ziemlich unübersichtlich aber es gibt immerhin ein paar Vergleichsportale dazu. Es wird noch dadurch verkompliziert, dass wir einen Abstecher in die Niederlande planen, so dass ein Tarif, der nur für Deutschland gilt, nicht in Frage kommt. Europcar “empfiehlt” Shell Recharge, aber die scheinen eher teurer zu sein als die Konkurrenz.

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