Lebensmittelverschwendung: Das größere Problem liegt in Ihrem Kühlschrank

> Nach allem, was wir wissen, verändert sich das Ausmaß der Lebensmittelverschwendung in Deutschland nicht – sie nimmt weder zu noch ab. Im Schnitt wirft jeder Deutsche pro Jahr 85 Kilogramm Lebensmittel weg. Wir können diese Abfälle nicht komplett vermeiden, denn dazu zählen zum Beispiel auch Zubereitungsabfälle wie Schalen von Obst und Gemüse. Oder Knochen – die können sie ja nicht essen. <

Worüber diskutieren wir dann eigentlich? Eine Statistik, die von Lebensmittelverschwendung spricht, aber dabei auch Abfälle mit zählt, die sich nun mal nicht vermeiden lassen, ist als Diskussionsgrundlage völlig untauglich.

Wie ich schon in meinem vorigen Blogpost schrieb: Es wird versucht, den Menschen ein schlechtes Gewissen zu machen, weil man sie darüber gut manipulieren kann.

Quelle: ZEIT ONLINE

https://www.zeit.de/die-antwort/2019-06/lebensmittelverschwendung-containern-zero-waste-essen-nachhaltigkeit

Das wars: Ich kann nie mehr in die USA einreisen.

Gerade auf Heise Online gelesen:

Im Rahmen des Visumantrags wird offenbar seit Anfang des Monats verpflichtend nach Benutzernamen in den sozialen Medien, bislang genutzten E-Mail-Adressen sowie Telefonnummern gefragt, wie Associated Press (AP) berichtet. Die Auflistung muss alle Daten umfassen, die für die letzten fünf Jahre zutreffen

Das bedeutet, ich werde niemals mehr ein Visum für die USA bekommen. Ich kann nicht alle E-Mail Adressen auflisten, die ich in den letzten 5 Jahren verwendet habe, da ich sie schlicht nicht mehr weiß. Ich denke sie mir einfach aus, wenn ich eine brauche und füge sie in meinen Spam-Filter ein, wenn ich sie nicht mehr brauche bzw. wenn sie, wie das immer irgendwann passiert, zugespamt werden. Aber ich habe große Zweifel, dass ich das in einem Visumsantrag erklären kann.

Auch bei der Angabe der Social Media Konten ist fraglich, ob mir jemand glaubt, dass ich nicht auf Facebook bin.

Und zu guter letzt bin ich nicht sicher, ob ich die bekloppte Frage “Haben Sie vor, den Präsidenten der Vereinigten Staaten umzubringen?” heute noch wahrheitsgemäß mit “Nein” beantworten kann. Der aktuelle Amtsinhaber ist einfach eine solche Katastrophe, da könnte ich bei entsprechender Gelegenheit vielleicht nicht widerstehen.

Wenn man dann aber weiterliest kommt das hier:

Die meisten EU-Bürger dürften von der Regelung allerdings ausgenommen bleiben, da sie im Rahmen eines Visa-Waiver-Programms (ESTA) visumfrei in die Vereinigten Staaten einreisen können. Für manche EU-Staaten wie Polen, Kroatien, Rumänien oder Bulgarien gilt dies jedoch nicht, deren Bürger benötigen ein Visum.

Na, dann ist ja alles gut. Äh, nein. Ich werde trotzdem wohl in meinem Leben keinen Fuß mehr in dieses immer seltsamer werdende “land of the free” setzen. Alleine mein Absatz oben über den Präsidenten könnte schon bei der Einreise dazu führen, dass ich im Knast lande, auch wenn eigentlich für jeden normal denkenden Menschen klar sein sollte, dass es keine Drohung oder gar Absichtserklärung ist.

Quelle: Heise Online

https://www.heise.de/newsticker/meldung/US-Visumantrag-Social-Media-Konten-und-E-Mail-Adressen-sind-jetzt-erforderlich-4436798.html?wt_mc=rss.ho.beitrag.rss

Lebensmittelverschwendung: Deutsche werfen jährlich im Schnitt 85 Kilogramm Nahrungsmittel weg

> Allein in Privathaushalten werfen Menschen durchschnittlich 85,2 Kilogramm Essen im Jahr weg. Das zeigen neue Berechnungen der Universität Stuttgart, die sich auf das Jahr 2015 beziehen. Inklusive der Abfallmengen von Landwirten, Lebensmittelverarbeitern, Handel und Gastronomie komme man auf insgesamt 12,7 Millionen Tonnen verschwendete Lebensmittel im Jahr. <

Und dann wird ewig weiter darüber geschwafelt, dass das ganz ganz schlimm ist und der böse Verbraucher schuld ist. Ein bisschen geht man immerhin auf die Methoden der Studie ein:

> Lebensmittelabfälle seien nicht einfach zu messen, erläuterte der Studienleiter. Niemand sammle allen Müll, deshalb gebe es nicht zu allen Teilen der Wertschöpfungskette repräsentative Daten. Die Studie beruht auf Statistiken von Ämtern, Industrie und Handel, die Forscher werteten aber auch Ernährungsstudien aus und untersuchten stichprobenartig die Abfälle von Bäckereien und Küchen großer Betriebe. <

Wo sich mir dann sofort die Frage stellt, wie denn die Abfallmengen der Privathaushalte ermittelt wurden. Klar, man kann Stichproben machen, oder Umfragen, wobei letzteres ziemlich fehlerbehaftet sein dürfte. Aber davon wird nichts erwähnt. Bleiben die genannten Ernährungsstudien. Vielleicht wurden bei denen ja die Abfälle von Privathaushalten irgendwie erfasst. Wenn aber Privathaushalte über die Hälfte “schuld” sind, hätte ich erwartet, dass auf die Methoden zu deren Erfassung tiefer eingegangen wird. So ist das alles nur Kaffeesatzleserei.

Aber es ist ja immer sehr bequem, den Einzelnen die Verantwortung zuzuschieben. Haben die Leute erstmal ein schlechtes Gewissen, sind sie damit gut zu manipulieren.

Und natürlich habe ich dann auch überlegt, wie ich auf die 1,5 kg Lebensmittelabfälle pro Woche kommen könnte:

Da ist das Obst, das manchmal schimmlig wird, ebenso das Brot. Damit kommt in Sommer vielleicht mal ein Kilo zusammen, aber nicht jede Woche, im Winter passiert das eigentlich nie. Manchmal misslingt ein Essen, das man dann lieber weg wirft als es erst in den Magen und danach ins Klo zu befördern. Vielleicht zweimal im Jahr? Mehr fällt mir aber absolut nicht ein. Da kommen niemals im Durchschnitt 1,5 kg zusammen. (Es scheinen 85 kg pro Jahr und Haushalt zu sein, nicht pro Person.)

OK, also gibt es andere Haushalte, bei denen mehr Lebensmittel im Müll landen als bei uns.

Das dürften zum einen Ein-Personen-Haushalte sein, einfach weil viele Lebensmittel für diese in zu großen Gebinden verkauft werden. Wenn man dann noch nicht täglich kocht und häufig außerhalb isst (Restaurant, Kantine oder “to go”), wird schnell mal was schlecht.

Dann fallen mir noch Familien mit Kindern ein. Auch da dürfte es schwierig sein, den Bedarf gut abzuschätzen. Und wenn dann ein Kind wieder irgendwas nicht mag, bleiben schnell Reste, die dann irgendwie weiterverwendet werden müssten (wenn das Kind sie nicht schon auf dem Teller hatte), was aber nicht immer möglich ist. Auch müssen solche Familien mehr Vorräte haben als unser Zwei-Personen-Haushalt, zumal einer in der Stadt mit genügend Geschäften in der näheren Umgebung.

Es mich zur nächsten Möglichkeit bringt: Vorratshaltung wegen fehlender Einkaufsmöglichkeiten oder -gelegenheiten. Auch ein Zwei-Personen-Haushalt, bei dem beide Vollzeit arbeiten kann Probleme haben, sinnvoll einzukaufen. Sei es, dass beide auf die Idee kommen, eine Palette Joghurt mitzubringen, oder dass Obst oder Gemüse in zu großen Mengen gekauft werden, weil der eine oder andere unvorhergesehen doch auswärts isst. Oder man kauft, wenn für jeden Einkauf eine Fahrt von zig Kilometern notwendig ist, lieber etwas mehr ein als zuwenig.

Da nicht bekannt ist, was genau in dieser Studie mit in die Abfallmenge einging, könnten auch selbst angebaute Nahrungsmittel dazugehören. Wer einen Nutzgarten mit ein paar Obstbäumen hat und ggf. noch selbst Gemüse anbaut, kennt das Problem: Plötzlich hat man irgendwas im Überfluss, aber nach einer Woche Grünkohl kann das Zeug keiner mehr sehen. Da wird dann versucht alle Nachbarn und Freunde zu beglücken, aber auch die haben ihre Grenzen. Fehlen dann gute Lagermöglichkeiten, ist schnell der Komposthaufen die einzige Lösung. Dabei kommen dann auch schnell etliche Kilo zusammen.

Und zu guter letzt: Da ja wie gesagt, im Artikel nicht erwähnt wird, wie und welche Abfälle erfasst wurden, kann es auch ohne weiteres sein, dass normale Abfälle bei der Lebensmittelzubereitung ebenfalls zu den 85 kg/Jahr und Haushalt gezählt wurden, Z.B.: Schalen von Obst, die nicht essbar sind (Banane, Apfelsine), oder die nicht jeder essen will oder kann (Äpfel, Birnen); Kerne und Steine von Obst sowie andere nicht essbare Teile (Kerngehäuse von Äpfeln); Nicht essbare Teile von Gemüse (Blätter bei Blumenkohl) oder solche, die man aus Hygienegründen entfernt (äußere Blätter von Kopfsalat, “Augen” von Kartoffeln); Schalen von Gemüse (Kartoffeln); Sehnen und Knochen von Fleisch; Rinde von diversen Käsesorten. Dann käme natürlich deutlich mehr an “Lebensmittelabfällen” zusammen, aber die wären eben nicht vermeidbar, und das würde die Studie ad absurdum führen.

Quelle: ZEIT ONLINE

https://www.zeit.de/wissen/2019-05/lebensmittelverschwendung-haushalte-essen-muell-deutschland